Karfreitagsgottesdienst – Warum…?

…warum nicht mal ein etwas anderer Gottesdienst? Diese Frage stellt sich bereits seit Jahren die Kirchgemeinde Ilmenau. Karfreitag erleben als besonderen christlichen Feiertag mit emotionalem Tiefgang.

Die Kreuzigung Jesu steht an diesem Tag im Mittelpunkt. So auch im Gottesdienst. Stille, Trauer, Andacht und das Nachdenken fassen den heutigen Gottesdienst in Ilmenau zusammen.

Ist der Gottesdienstteilnehmer sonst Chorgesang und Gemeindegesang gewohnt, ein Einlaufen des Dienstleiters um 10 Uhr oder das Orgelspiel vor dem Gottesdienst, so wurde er heute von einer anderen „Art“ überzeugt, den Gedenktag an Jesus Christus zu begehen. Die musikalische Gestaltung übernahm kein Chor, kein Sologesang; ein kleines Ensemble aus Streichern und Flöte trugen passende, bekannte Stücke vor, um den Gottesdienst emotional zu vertiefen. Auf einen Einlauf und Eingangsgesang wurde verzichtet. Der Gottesdienst sollte andächtig und in Stille beginnen.

Inhalt der Predigt war das Frageadverb „Warum“. Warum musste Jesus für uns sterben, warum ließ Gott all dies zu, warum passieren bestimmte Dinge in der Welt, warum existiert Leid? Eine Antwort dazu können wir uns nicht geben. Aber wir können uns darauf verlassen, dass wir nicht alleine sind. Die Menschen versuchen oftmals unangenehmen Dingen auszuweichen. Allerdings muss sich jeder mit „unschönen Dingen“ auseinandersetzen und dabei auch die Frage „Warum“ stellen. Selbst Jesus sprach am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, WARUM…“ (Markus 15,34). Der heutige Gottesdienst regte zum Nachdenken an. Ein Nachdenken darüber, wie wir heute durch die Welt gehen und wie wir in bestimmten Situation handeln. Karfreitag soll unser Leben keinesfalls in Trauer führen, denn wir wissen, dass das Ostergeschehen kommt. Aber jeder Mensch sollte sich auch für diesen Tag öffnen und zurückbesinnen, worauf es wirklich ankommt.

Zum Abschluss des Gottesdienstes spielte eine junge Glaubensschwester auf ihrer Geige ein andächtiges Stück, das uns bis Ostersonntag weiter begleiten soll.