Grundsteinlegung für neues Gemeindezentrum

Gemeinsam mit ihren Gästen treffen sich die Ilmenauer Gemeindemitglieder zum ersten Höhepunkt im Baugeschehen. Mit den symbolischen drei Hammerschlägen vollzieht Bischof Ralph Wittich feierlich die Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus.

Kommt man in diesen Tagen in der Friedrich-Ebert-Straße am Grundstück der NAK in Ilmenau vorbei, ist es wohl nicht zu übersehen - das aufgestellte Bauschild mit den entsprechenden Informationen zum Bauvorhaben „Neues Gemeindezentrum der Neuapostolischen Kirche in Ilmenau“. Direkt hinter dem derzeit genutzten Kirchengebäude entsteht das neue Gemeindezentrum, das künftige Zuhause der Glaubensgeschwister von Ilmenau und Gehren. Die bisherige Kirche - 1983 erbaut - entspricht u.a. hinsichtlich Barrierefreiheit, Platzangebot, Raumhöhe sowie Ausstattung nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ebenso sind Parkmöglichkeiten auf dem Kirchengrundstück nur unzureichend vorhanden.

Im Rahmen eines Förderprogramms der Neuapostolischen Kirche International (NAKI) wurde im Frühjahr 2009 der Beschluss gefasst, fünf neue Gemeindezentren in den neuen Bundesländern zu errichten. Für den Bereich Thüringen wählte die Kirchenleitung den Standort Ilmenau aus. Im Mai 2010 erfolgte die Bauantragsstellung, Anfang September 2011 konnte die Baugenehmigung erteilt werden. Am 27. März dieses Jahres begannen erste Erd- und Vermessungsarbeiten.

27. April 2012, 17 Uhr, sonniges Wetter - erster Höhepunkt im Baugeschehen: die Grundsteinlegung für den Kirchenneubau. Eingeleitet wird die Feierstunde mit dem musikalischen Vortrag des Gräfenrodaer Bläserquartetts „Ein feste Burg ist unser Gott“. Nach einem Gebet begrüßt Bischof Ralph Wittich neben den zahlreich erschienenen Gemeindemitgliedern auch Vertreter der Stadtverwaltung, der Lokalpresse und anderer christlicher Konfessionen. In seiner Ansprache weist der Bischof zunächst auf eine von der Universität Chicago durchgeführte Studie hin, die besagt, dass die neuen deutschen Bundesländer die Gott fernsten Regionen der Welt sind(!)…“und dann hier eine neue Kirche…?“ Das Bibelwort 1. Korinther 3, 11 wird aktuell in den Mittelpunkt der Festlichkeit gestellt:

Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Bischof Wittich bringt zum Ausdruck, dass auch dieser Kirchenbau ein Zeichen für Christus und Christentum ist. Weiter spricht er von den wohl unterschiedlichen Wegen der Christen, die sich aber am Kreuz Christi treffen. Gute Wünsche an die Gemeinde folgen; das künftige Gemeindezentrum möge ein Ort der Begegnung sein - ob in Freude oder in Trauer; in ihr wolle man eine lobpreisende, anbetende und dankbare Gemeinde finden.

Architekt Ralf Wilhelmi gibt Erläuterungen zum Bau sowie zum vorgesehenen Bauablauf. Der monolithische Baukörper ist mit einer Gesamtfläche von 445 m² konzipiert. Neben dem eigentlichen Kirchensaal, der 200 Besuchern Platz bietet, sind ein geräumiges Foyer, eine Sakristei, die ebenso als Unterrichtsraum genutzt werden kann, ein weiterer Unterrichtsraum, ein Mutter-Kind-Raum, ein Sanitärtrakt mit Behinderten-WC sowie eine kleine Küchenzeile und ein Abstellraum vorgesehen. Hausanschluss- und Technikraum vervollständigen das Angebot. Eine Pfeifenorgel soll die Kirche erhalten. Sateliten-Empfangsanlage und für Hörgeschädigte eine Infrarotanlage sind Bestandteil der Ausstattung; für ausreichende Parkmöglichkeiten innerhalb des Kirchengeländes wird gesorgt. Abschließend bestätigt Ralf Wilhelmi, dass ab Juni 2012 mit dem Abriss des „alten“ Kirchengebäudes begonnen wird; Ausweichmöglichkeiten für Gottesdienstbesuche während der Bauphase sind in den Nachbargemeinden gegeben.

Der städtische Hauptamtsleiter Dr. Reinhard Mahlendorf richtet im Auftrag des Oberbürgermeisters von Ilmenau ein Grußwort an die Gemeinde. In seiner Ansprache bezieht er den schon seit Jahren vertrauten und praktizierten Ilmenauer Slogan „ Suchet der Stadt Bestes“ auch für die anstehenden Kirchenbauaktivitäten mit ein.

Stefan Wohlfahrt, Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde Ilmenau, bringt zum Ausdruck, dass das gemeinsame Verständnis zwischen den Kirchen eine gute Entwicklung genommen hat. Insbesondere wendet er sich dann an die Gemeindemitglieder und bekräftigt in seinen Worten, das Geheimnis Christi mit Leben zu erfüllen, es zu bewahren und christliche Gemeinschaft zu pflegen.

Mit drei Hammerschlägen - der erste für Gott, der zweite für die Neuapostolische Kirche und der dritte für die Gemeinde Ilmenau - besiegelt Bischof Wittich die festliche Grundsteinlegung. Die in das Fundament eingelassene Kupferhülse enthält einen Satz der Kirchenbaupläne, die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Unsere Familie“ sowie zwei Zeitungen vom Tag des Geschehens und einen Satz derzeit gültiger Euro-Münzen. Der Bischof beschließt den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einem Gebet. Gemeinsam wird der bekannte Kanon „Froh zu sein bedarf es wenig“ gesungen; die Bläser setzen mit dem „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ gewissermaßen den Schlusspunkt. Gemeindevorsteher Herbert Müller lädt zur anschließenden Feier ein, wo man auch noch gern und recht lange verweilt.

Text: M.K./G.G.; Fotos: H.R.